Andreas Kaiser

Oase

6. September -

18. Oktober 2009

Oase

Andreas Kaiser siedelt seine Werke an im Spannungsfeld von Ideal, Trugbild und Wirklichkeit. Dabei erzeugt er in seinen Installationen stets konkrete Gegebenheiten, geschaffen aus dem Fundus des Alltäglichen unter Verwendung des materiell Naheliegenden, doch gründen diese räumlich ausgreifenden Bildfindungen tief, sind doppelbödig, lassen sich vielschichtig lesen und rühren, über sich hinausweisend, an zentralen gesellschaftlichen Themen. So sind denn seine Werkstoffe und seine Titel mit grossem Bedacht gewählt, bergen als solche schon bemerkenswertes Potential zur übergeordneten Deutung. Zunächst indes vergnügen die mit scheinbarer Leichtigkeit und handwerklichem Geschick in Szene gesetzten Gebilde durch ihren Witz und eine leise mitschwingende Ironie. «Innere Werte» enthüllen seine filigranen Papierschnitte, deren Schatten gleichsam konkreter erscheinen als das materiell Vorhandene; «Schweizer Glück» titelt die unförmig aufgeblasene, goldig flirrende helvetische Kreatur; und als schwieriges Terrain erweist sich die als Schweizer Teppich daliegende «Oase» – Projektionsfläche irritierten Wunschdenkens, Isolationsdecke für oder wider Multikulturalität.

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